Zweiunddreiig (2) - Fuball 11FREUNDE

Sollten sie sich nun freuen oder grmen? So recht wussten weder die Frankfurter noch die Lauterer, wie sie sich nach dem 2:2 fhlen sollten. Der Situation angemessen, entschied man sich schlielich fr Zweckoptimismus: Der Punkt kann Gold wert sein, so FCK-Trainer Wolfgang Wolf. Seine Mannschaft war durch einen Abstauber von Bastian Reinert in der 16.

Sollten sie sich nun freuen oder grämen? So recht wussten weder die Frank­furter noch die Lau­terer, wie sie sich nach dem 2:2 fühlen sollten. Der Situa­tion ange­messen, ent­schied man sich schließ­lich für Zweck­op­ti­mismus: Der Punkt kann Gold wert sein,“ so FCK-Trainer Wolf­gang Wolf. Seine Mann­schaft war durch einen Abstauber von Bas­tian Rei­nert in der 16. Minute in Füh­rung gegangen. Der junge Mann hatte dabei den Ball der­artig in die Maschen gedro­schen, dass man es mit der Angst zu tun bekam. Tat­säch­lich wirkte die Ein­tracht danach wie gelähmt, vor allem den agilen Altintop bekamen sie nicht in den Griff. Ingo Hertzsch traf über­dies mit einem Kopf­ball den Pfosten. Ein Pfeif­kon­zert beglei­tete die erschre­ckend harm­losen Frank­furter in die Kabinen. Dort muss Trainer Funkel sie wohl daran erin­nert haben, wer denn hier UEFA-Cup Teil­nehmer und oben­drein Haus­herr ist. Denn so ähn­lich wenigs­tens traten sie in der zweiten Hälfte auf. In der 50. Minute hielt Ben­jamin Köhler ein­fach mal drauf und ertappte Lau­terns Tor­wart Flo­rian From­lo­witz bei einem Sekun­den­schlaf. Der Ball schlug mittig ein – der Aus­gleich. Erstaun­li­cher­weise ähnelt From­lo­witz – wie schon seine Vor­gänger Wei­den­feller und Wiese – seinem Lehr­meister Gerald Ehr­mann in der Tar­z­an­haf­tig­keit und auch in der Ten­denz zu kata­stro­phalen Klöpsen. Gegen den Füh­rungs­treffer durch Ioannis Amana­t­idis in der 69. Minute konnte er dann aller­dings nichts aus­richten. Der Grieche hatte mit einem feinen, kleinen Solo zwei Lau­terer ver­natzt und dann mit einem Tipp­kick-artigen Flach­schuss getroffen. Davon ließen sich die Gäste aber nicht ent­mu­tigen. Die blut­junge Truppe drängte auf den Aus­gleich, und mit einer tollen Ein­zel­leis­tung gelang Marcel Ziemer sein erstes Bun­des­li­gator und damit der 2:2‑Ausgleich (82.). Wir haben einen wich­tigen Punkt geholt,“ so der Youngster nach Abpfiff. Die Mann­schaft wollte unbe­dingt und hat gekämpft. Ich denke, dass wir das noch schaffen,“ sagte er und dachte wohl schon an das End­spiel am letzten Spieltag in Wolfs­burg. Wie gesagt: Zweck­op­ti­mismus.

Dieses End­spiel um den Klas­sen­er­halt wurde durch eine deso­late Leis­tung der Wolfs­burger nur umso wahr­schein­li­cher. Daheim ließen sie sich vom FSV Mainz 05 drei Dinger ein­schenken – Thurk traf ein‑, Ben­jamin Auer gar zweimal. Nun ist Wolfs­burg auf Rang 15 ange­kommen und nur noch zwei Zähler vom Abstieg ent­fernt. Nach einem Blick auf die Tabelle verlor sogar Klaus Augen­thaler seine See­len­ruhe, der zuvor mit india­ner­glei­cher Gesichts­läh­mung das Unge­mach erduldet hatte: Es ist klar, dass der Druck jetzt höher ist. Viel­leicht wird der eine oder andere bei uns damit nicht fertig.“ Ersetzen wir in diesem Satz der eine oder andere“ durch alle Wolfs­burger“ und strei­chen das Viel­leicht“, so würden ihn wohl alle unter­schreiben, die Zeuge des schreck­li­chen Fuß­balls wurden, den die Truppe zeigte. Ein Sieg noch, und wir sind durch,“ glaubt Keeper Simon Jentzsch den­noch. Ich habe keine Angst.“

Angst braucht auch in Duis­burg nie­mand mehr zu haben. Denn jetzt ist es amt­lich: Der MSV ist abge­stiegen. Heute ist ein trau­riger Tag,“ gewährte Heiko Scholz Ein­blicke in die kom­plexe Gefühls­welt eines Inte­rims­trai­ners. Werder war rasch mit 3:0 davon­ge­zogen, offen­barte jedoch über­wunden geglaubte Abwehr­schwä­chen und ließ den MSV auf 2:3 ver­kürzen. Klose mit seinem 22. Treffer und Klasnic legten aber noch drauf, am Ende stand es 5:3 für die Bremer. Abwehr­reihen offen wie ein Scheu­nentor, Zwei­kämpfe wie in der C‑Jugend, aber viele Tore. Thomas Schaaf fasste das Spiel mit dem Euphe­mismus des Spiel­tags zusammen: Beide Mann­schaften haben einiges für einen schönen Fuß­ball­abend getan.“

Einen sol­chen sahen auch die Zuschauer in Mün­chen. Mit 3:1 schickten die Bayern den VfB Stutt­gart nach Hause. Dabei waren diese schon in der sechsten Minute durch Lju­boja in Füh­rung gegangen. Santa Cruz glich jedoch schon fünf Minuten später aus, Pizarro und Schwein­steiger zogen nach. So baut man sich ein Double, der VfB-Truppe hin­gegen steht ins Gesicht geschrieben: Wir werden Achter.“ So wird es wohl auch kommen.

Um herz­lich wenig ging es auch auf Schalke. Dort schlugen die Knappen Arminia Bie­le­feld mit 3:1 und sind und bleiben Vierter. Bie­le­feld ist nun dort, wo man weder weinen noch lachen kann: Auf dem 11. Rang. Glück­wunsch und Bei­leid.

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